Big Five - Sofortmassnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege
Pro Monat verlassen rund 300 Pflegefachpersonen ihren Beruf. Das fehlende Personal und die hohen Belastungen bringt das verbleibende Personal immer mehr an seine Grenzen. Darum fordern wir eine rasche Umsetzung der Pflegeinitiative, einerseits national durch den Bundesrat und andererseits auf Kantonsebene durch den Regierungsrat des Kanton Bern.
Vor fast zehn Monaten hat die Schweizer Bevölkerung die Pflegeinitiative mit grossem Mehr angenommen, weil sie eine gute Pflege sicherstellen wollte. Doch die Situation im Gesundheitswesen verschlechtert sich rasant. Mehr als 300 Pflegende verlassen pro Monat den Beruf. Wenn es so weitergeht, kann eine angemessene – geschweige denn eine gute – Pflege bald nicht mehr sichergestellt werden.
Die Politik muss jetzt die Berufsausstiege mit fünf Sofortmassnahmen stoppen. Der SBK sowie die Gewerkschaften Unia, VPOD und Syna fordern:
1. Löhne/Arbeitszeit: Deutliche Lohnerhöhung bei gleichem Pensum bzw. Arbeitszeitreduktion bei gleichem Lohn.
2. Zulagen: Massive Erhöhung der bestehenden Zulagen und Zeitgutschriften sowie Einführung von Zulagen für kurzfristige Dienstplanänderungen.
3. Ferien: mindestens 5 Wochen bis 49, ab 50 6 Wochen, ab 60 7 Wochen
4. Tatsächliche Erfassung und Abgeltung der Arbeitszeit: Z.B. inkl. Umkleidezeit, Wegzeit von einem Einsatz zum nächsten in der Spitex.
5. Kinderbetreuung: Zuschüsse für familienergänzende Kinderbetreuung.
Solange das benötigte Personal für eine gute Pflege fehlt, müssen Betten/Abteilungen geschlossen und in den Heimen Aufnahmestopps verhängt werden. Wir fordern die kantonalen Arbeitsinspektorate dazu auf, das geltende Arbeitsgesetz konsequent durchzusetzen und öffentlich darüber Bericht zu erstatten.