Voranschlag 2023: Der Kanton schlägt eine Lohnsenkung für die Mitarbeitenden der Langzeitpflege und Spitex vor

Der SBK Bern stellt fest, dass der Regierungsrat nicht erkennt, wie angespannt die Personalsituation bei den Mitarbeitenden in der Langzeitpflege und der Spitex ist. Er sieht eine Lohnanpassung von nur 1% vor, obschon die Teuerung bei durchschnittlich 3% liegt (Stand Mai/Juni 2022, BFS). Das kommt einer Lohnsenkung gleich! 

Der Kanton hat das Budget 2023 und die Lohnentwicklung für das Kantonspersonal präsentiert. Davon sind auch die Angestellten in Langzeitinstitutionen und der Spitex betroffen. Mit dem Voranschlag wird eine Lohnanpassung von nur 1% vorgesehen, obschon die Teuerung bei durchschnittlich 3% liegt. Dies kommt einer Lohnsenkung gleich. Damit zeigt der Regierungsrat, dass er die angespannte Personalsituation in der Langzeitpflege und der Spitex nicht erkennt. Die Personalrekrutierung ist in diesen Bereichen sehr schwierig, aufwändig und wenig erfolgsversprechend. Der Personalmangel ist für die Betroffenen bereits spürbar. 

Die Rolle der Langzeitpflege wird in den nächsten Jahren zunehmend an Wichtigkeit gewinnen. Wir stehen vor einer demografischen Welle und die Langzeitinstitutionen wie auch die Spitex übernehmen eine wichtige Aufgabe in der Nachsorge von hospitalisierten Patient:innen und tragen so zur Entlastung der Spitalbetten bei. Dies ist umso wichtiger, weil zunehmend Spitalbetten geschlossen sind. Umso unverständlicher, dass die Regierung die Notwendigkeit von guten Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege und Spitex nicht berücksichtigt. 

Er nimmt in Kauf, dass weitere Fachkräfte aussteigen und die zukünftige Versorgung zusätzlich gefährdet wird. Die Situation der Mitarbeitenden in der Langzeitpflege und Spitex muss jedoch verbessert werden, damit auch zukünftig eine angemessene und qualitativ gute Pflege sichergestellt werden kann.

Mit der deutlichen Annahme der Pflegeinitiative hat die Berner Stimmbevölkerung gezeigt, dass sie um die Problematik weiss und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Löhne im Gesundheitswesen unterstützt. Dieser Auftrag muss umgesetzt werden! 

Der Berufsverband der Pflegefachfrauen und -männer fordert, dass der Grosse Rat nachbessert und den vollen Teuerungsausgleich budgetiert, um das Personal zu halten und eine Mangelversorgung zu vermeiden. 

Weitere Auskünfte: Manuela Kocher Hirt, Präsidentin SBK Sektion Bern, manuela.kochertest@sbk-be.ch, 079 373 21 51