Medienmitteilung zum Tag der Pflege

Kundgebung 12. Mai 2023 - Rathausplatz ab 16.00 Uhr

 

Die Ausbildungsoffensive wurde vom nationalen Parlament im November 2022 verabschiedet und die Umsetzung liegt jetzt bei den Kantonen. Wir fordern, dass die Gesundheits-, Sozial und Integrationsdirektion des Kantons Bern (GSI) die folgenden Anliegen der Studierenden berücksichtigt: mehr Transparenz, höhere Ausbildungslöhne und die Auszahlung von Zulagen.

Das Programm
• Ab 16.00 Uhr mehrere Ansprachen an die Teilnehmenden
• Ca. 16.30 Uhr Übergabe des Forderungskatalogs an die GSI des Kantons Bern. Angenommen durch Mediensprecher Herr Gundekar Giebel

Verbesserung der Ausbildungssituation in der Pflege
Die Entwicklungen in der Pflege stimmen im Hinblick auf den Internationalen Tag der Pflege nachdenklich. Der Pflegekräftemangel ist akut und es sind in der Schweiz über 14`000 Stellen in der Pflege unbesetzt. Der Pflegekräftemangel wird dadurch verstärkt, dass rund 36 Prozent der 20- bis 24- jährigen HF-Absolventinnen und HF-Absolventen nach nicht einmal zwei Jahren wieder aus dem Beruf aussteigen. Annina Bosshard,Co- Präsidentin Swiss Nursing Students, erklärt: «Die Studierenden sind der Goldstaub der Pflege. In der Ausbildung müssen sie gefördert werden und das notwendige Rüstzeug mitbekommen und nicht bereits während der Ausbildung verheizt werden».
Der SBK Bern anerkennt das Ausbildungskonzept des Kantons Bern. Dieses beruht allerdings auf den Ausbildungsmöglichkeiten der Betriebe und nicht auf dem errechneten Ausbildungsbedarf gemäss Obsan. Diese Differenz muss transparent ausgewiesen werden.


- Der SBK Bern fordert Transparenz bei den Zuteilungskriterien der Studierenden auf die Betriebe (einige Betriebe möchten mehr ausbilden).
- Der SBK Bern erwartet genaue und offen kommunizierte Ausbildungszahlen.


Es ist problematisch, dass aktuell mehr Ausbildungsplätze als Studierende zur Verfügung stehen. Der Rekrutierung von Nachwuchs ist höchste Priorität einzuräumen. Die Hälfte aller Personen, teils mit Berufserfahrung in der Pflege, welche eine höhere Berufsbildung zur Pflegefachperson HF absolvieren, verdienen in ihrer dreijährigen Vollzeitausbildung (Schulanstellung) weniger als CHF 1‘360. Die indirekten Ausbildungskosten in Form von Erwerbsausfall sind hier ein grosses Hindernis in der Gewinnung von dringend benötigtem Pflegenachwuchs. Die tiefen Ausbildungsbeiträge halten viele von einer entsprechenden Weiterqualifizierung ab. Aktuell werden die Ausbildungsbeiträge gemeinsam durch den Kanton und die Anstellungsbetriebe festgesetzt.


- Zur Förderung des Zugangs zu diesen Ausbildungen verlangt der SBK Bern eine Erhöhung der kantonalen Ausbildungsbeiträge für Absolventinnen und Absolventen der Ausbildung Pflege HF und FH.


Eine pauschale Entlöhnung der Auszubildenden ist für das Gesundheitswesen nicht angemessen. Die körperliche und physische Belastung von Schicht- und Nachtarbeit muss entsprechend entlöhnt werden. Es darf keine Sonderregelungen zu Lasten der Auszubildenden geben.


- Der SBK Bern fordert vom Regierungsrat, dafür zu sorgen, dass Lernende und Studierende die Zulagen ebenfalls erhalten und nicht pauschal entlöhnt werden.


Damit der Fachkräftemangel in der Pflege mittel- und langfristig entschärft werden kann, braucht es attraktive Ausbildungsbedingungen für die Pflege. «Die Ausbildungslöhne müssen erhöht werden. Die Studierenden sollen vom Ausbildungslohn leben können und sich nicht wegen dem tiefen Lohn gegen die Ausbildung in der Pflege entscheiden», hält Manuela Kocher, Präsidentin der SBK Sektion Bern, fest.


Wir fordern eine Verbesserung der Ausbildungssituation in der Pflege!